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Stuttgart
14. Dezember | 20:00

Details

Datum:
14. Dezember
Zeit:
20:00
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

Wilhelma Theater
Neckartalstraße 9
Stuttgart, 70376 Deutschland
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Weitere Informationen:

Ein Stück über Verschwinden und Verlust
Von Helgard Haug

Mit dem Funkspruch „All right. Good night.“ soll sich der Pilot der Malaysia Airlines MH370 beim Übergang von einer Flugkontrollzone in die andere verabschiedet haben, bevor jede Spur der Maschine verloren ging. Am 8. März 2014 startete die Boeing mit 227 Passagieren und 12 Crewmitgliedern von Kuala Lumpur zu seinem Zielort Peking: Unspektakuläre Routine für 39 Minuten und 13 Sekunden. Dann verschwand das Flugzeug vom Radar. Sein Verschwinden wurde als eines der größten Luftfahrträtsel aller Zeiten bezeichnet – denn es scheint unglaublich, dass etwas so Großes verloren gehen kann.
Zur gleichen Zeit schreibt der Vater der Autorin seinem Enkel vier Glückwunschbriefe zum Geburtstag. Der Inhalt fast identisch; jeder Umschlag mit Sondermarke frankiert. Ein Jahr später kommt gar keine Karte, der Geburtstag war wohl vergessen worden und irgendwann bekommt diese Vergesslichkeit einen Namen und wird zur Diagnose: Demenz. Erst gerät der Name des Enkels in Vergessenheit, dann die Tatsache, dass es einen gibt und schließlich die Gewissheit über die eigene Person.

Die Autorin verknüpft die eigene Erfahrung mit der Trauerarbeit der Hinterbliebenen. Und beide Ereignisse erweisen sich dabei als von exemplarischer Relevanz, als typisch für die Gesellschaft der Gegenwart. Dieses herausragende Theaterstück zeichnet das Ringen mit der Ungewissheit nach, berührt und erhellt und ist zudem eine ungemein feine Vatererzählung.

Helgard Haug (* 1969 in Sindelfingen) ist eine deutsche Autorin und Regisseurin. Außerdem ist sie Mitgründerin des Kollektivs Rimini Protokoll. Sie lebt in Berlin.

Mit: Rino Hosennen, Hannah Im Hof, Linda Schlepps, Luca Zahn.

Video + Ton: Carola Schwelien, Bernhard Hurm
Regie, Bühne & Kostüm: Claudia Rüll Calame-Rosset
Musik: Thomas Unruh

Quelle/Pressetext: Wilhelma Theater Stuttgart